Grafhaid früher
Unsere Großeltern Hubert und Friederike Knogler erwarben 1960 unseren Hof. In die prächtigen Gewölberäume wurden sehr bald anstelle der Rinder Mastschweine eingestallt, das Presshaus diente weiterhin als Verarbeitungsraum und Lager für den Haustrunk Most, bis zur Übernahme wurden immerhin jährlich 60 Eimer Most (ein Eimer umfasst 56 Liter) im Presshaus erzeugt.
Hubert und Friederike führten die Grafhaid vom damals vielseitigen Betrieb mit Rindern, Schweinen und Grünland hin zu einem spezialisierten Schweinemastbestrieb mit innovativen Maisanbau (Opa war der erste in der Region!), Kartoffelanbau und Getreideproduktion.
Der anfangs noch mit Knechten und Pferdegespann bearbeitete Acker wurde bald vom ersten Traktor befahren und somit die Mechanisierung eingeleitet, die Knechte wanderten in Gewerbebetriebe ab. Dieser historische 26iger Steyr-Traktor wurde seit jeher im Presshaus eingestellt und wartet jetzt auf eine liebevolle Restauration.
Die Ernte war damals zeitaufwändig und kräftezehrend, Familie und Nachbarn arbeiteten von Hof zu Hof gemeinsam die Felder. Nach getaner Arbeit wurde die Ernte gefeiert, ja sogar getanzt wurde und die Bäuerinnen machten Krapfen und „a gscheide Jausn“. Der erste Drescher am Grafhaidergut war eine große Arbeitserleicherung und gleichzeitig ein großer Stolz für Hubert und seine Familie.
Auch Fernseher und Telefon waren in der Grafhaid die ersten der Umgebung, so trafen sich abends Kinder und Erwachsene in der Stube zum gemeinsamen Fernseherlebnis, „…dazu gab es Brot und Schinken zum Essen!“ erzählt unsere Oma Friederike Knogler heute noch gerne.
Nach der Übergabe an die einzige Tochter Friederike führte sie die Grafhaid mit Josef gemeinsam in nachhaltiger und wirtschaftlicher Weise. An dieser Stelle ein großes Danke an meine Eltern, dass wir einen Betrieb übernehmen konnten, der uns viele Möglichkeiten bietet.